Herzlich Willkommen
Herzlich willkommen auf meiner Website – ich freue mich, dass Sie den Weg auf die Seiten meiner Praxis gefunden haben.
Therapie im Miteinander
Erfolgreiche Therapie entsteht dort, wo Brücken gebaut werden: zwischen Fachlichkeit und den Erfahrungen der Betroffenen. Meine Seiten richten sich deshalb an Patient:innen wie auch an die medizinische Fachwelt, die eine gemeinsame Verantwortung für die gesundheitlichen Belange von Menschen trägt.
Als Physiotherapeutin arbeite ich nach dem Konzept der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) nach Prof. Dr. Michael Földi und Prof. Dr. Etelka Földi. Dieses Behandlungskonzept ruht auf vier Säulen: Manuelle Lymphdrainage, Hautpflege – heute verstanden als modernes physiotherapeutisches Wundmanagement –, Kompression und Bewegung. Erst ihr Zusammenspiel entfaltet die volle Wirkung: Schmerzen lindern, Schwellungen reduzieren, Heilungsprozesse unterstützen und Wege zurück in Selbstständigkeit und Lebensqualität zu eröffnen.
Darüber hinaus folge ich dem von Cicely Saunders geprägtem Ansatz des „Total Pain“. Er erweitert den Blick: Beschwerden und Belastungen werden nicht nur körperlich verstanden, sondern ebenso in ihren seelischen, sozialen und spirituellen Dimensionen wahrgenommen. So verbindet sich die körperorientierte Therapie mit einem ganzheitlichen Verständnis von Leid und Heilung – und es entstehen Räume, in denen sich körperliche Genesung und innere Stärkung gegenseitig tragen können.
Darum ist mir die Zusammenarbeit im Netzwerk aller an der Versorgung Beteiligten besonders wichtig – von der medizinischen
Seite über psychosoziale und seelsorgerische Begleitung bis hin zu pflegerischer und therapeutischer Unterstützung. Ich sehe mich als Teil dieses Versorgungsgefüges und bin jederzeit offen für Rückmeldungen und Abstimmungen im interprofessionellen Austausch.
Ich bitte um Ihr Verständnis, dass ich Therapieanweisungen, die ausschließlich eine Manuelle Lymphdrainage (MLD) vorsehen, nicht annehme, da sich damit als alleinige Maßnahme weder Stabilisierung noch nachhaltige Therapieziele erreichen lassen.
Schauen Sie sich gerne auf den weiteren Seiten um – sie sind eine Einladung, Patient:innen und Fachwelt miteinander ins Gespräch zu bringen und gemeinsame Wege des Verstehens und Behandelns zu eröffnen.
Mit herzlichen Grüßen
Vilas B. Göritz
„Humanität ist der Maßstab, an dem wir uns messen lassen müssen.”
Richard von Weizsäcker
Pionier:innen der KPE
Michael Földi (1926–2005) und Etelka Földi (geb. 1935)
- haben das Konzept wissenschaftlich systematisiert und als Komplexe Physikalische Entstauungstherapie definiert.
- Sie kombinierten die manuelle Technik mit den drei weiteren Säulen (Kompression, Bewegung, Hautpflege).
Emil Vodder (1896–1986) & Estrid Vodder
- dänisches Therapeuten-Ehepaar, das in den 1930er Jahren die Manuelle Lymphdrainage (MLD) entwickelte und in den 1960er Jahren nach Deutschland brachte.
Die Vodders gelten als die „Geburtshelfer“ der manuellen Komponente, die später in die KPE integriert wurde.
Prof. Dr. med. Michael Földi
- Geboren: 1926 in Ungarn
- Gestorben: 2005 in Hinterzarten
- Ausbildung: Studium der Medizin in Budapest, Spezialisierung in Innerer Medizin.
- Werdegang:
- Gilt als einer der Begründer der modernen Lymphologie.
- Entwickelte zusammen mit seiner Frau Etelka die KPE (Komplexe Physikalische Entstauungstherapie) als ganzheitliche Behandlungsmethode von Lymphödemen (MLD, Kompression, Bewegung, Hautpflege).
- Gründer der Földiklinik in Hinterzarten (1979), die international als Referenzzentrum gilt.
- Publikationen:
- Herausgeber des Lehrbuchs der Lymphologie (mehrfach aufgelegt, Standardwerk weltweit).
- Vermächtnis: Sein Name ist untrennbar mit der modernen lymphologischen Therapie verbunden.
Vermächtnis
- Definition & Etablierung der KPE: die 4 Säulen (MLD, Kompression, Bewegung, Hautpflege) als untrennbare Einheit.
- Földiklinik Hinterzarten als erstes spezialisiertes lymphologisches Zentrum mit internationaler Ausstrahlung.
- Lehrbuch der Lymphologie – bis heute das Standardwerk.
Leitsatz:
- Lymphologie ist interdisziplinär und braucht die Zusammenarbeit von Ärzten, Pflege, Physiotherapie und Forschung.
Gedanken / Zitate (aus Vorträgen & Lehrbuch)
- „Die Manuelle Lymphdrainage ist nicht die Therapie, sondern nur ein Teil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie.“
- „Die KPE ist mehr als eine Methode – sie ist ein Behandlungskonzept, das auf Schutz und Erhalt des Gewebes zielt.“
- „Lymphologie heißt auch Prävention: Je früher wir behandeln, desto besser erhalten wir die Lebensqualität.“
Pionier:innen der KPE
Michael Földi (1926–2005) und Etelka Földi (geb. 1935)
- haben das Konzept wissenschaftlich systematisiert und als Komplexe Physikalische Entstauungstherapie definiert.
- Sie kombinierten die manuelle Technik mit den drei weiteren Säulen (Kompression, Bewegung, Hautpflege).
Emil Vodder (1896–1986) & Estrid Vodder
- dänisches Therapeuten-Ehepaar, das in den 1930er Jahren die Manuelle Lymphdrainage (MLD) entwickelte und in den 1960er Jahren nach Deutschland brachte.
Die Vodders gelten als die „Geburtshelfer“ der manuellen Komponente, die später in die KPE integriert wurde.
Prof. Dr. med. Etelka Földi (geb. Korodi)
- Geboren: 1935 in Ungarn
- Ausbildung: Studium der Medizin in Budapest, Fachärztin für Innere Medizin.
- Werdegang: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Michael Földi entwickelte sie die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) zur Behandlung von Lymphödemen.
- Wirken:
- Aufbau der Földiklinik Hinterzarten (heute eines der führenden lymphologischen Fachzentren Europas).
- Autorin und Co-Autorin zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere des Standardwerks Lehrbuch der Lymphologie.
- Internationale Pionierin der Lymphologie in Forschung, Lehre und klinischer Versorgung.
- Ehrungen: Vielfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen lymphologischer Fachgesellschaften.
Cicely Saunders (eigentlich: Cicely Mary Strode Saunders)
- Geboren: 22. Juni 1918 in Barnet, London
- Gestorben: 14. Juli 2005 in London
- Ausbildung & Karriere:
- Zunächst Krankenschwester, später Sozialarbeiterin und Ärztin.
- Spezialistin für Schmerztherapie und Betreuung Sterbender.
- Pionierin der modernen Hospiz- und Palliativbewegung:
- 1967 Gründung des St. Christopher’s Hospize in London, das erste moderne Hospiz.
- Einführung des Konzepts der „Total Pain“ (ganzheitliches Leiden: körperlich, seelisch, sozial, spirituell).
- Bedeutung:
- Legte die Grundlagen der internationalen Palliative-Care-Bewegung.
- Einflussreich in Medizin, Pflege, Sozialarbeit und Ethik.
- Ehrungen:
- 1980 zur Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) ernannt.
- Zahlreiche internationale Preise und Ehrendoktorwürden.
Vermächtnis
- Hospizbewegung:
- Mit der Gründung des St. Christopher’s Hospice (London, 1967) schuf sie die Blaupause für moderne Hospize weltweit.
- Heute gibt es in fast allen Ländern Hospize oder Palliative-Care-Einrichtungen, die sich auf ihr Modell berufen.
- Konzept des „Total Pain“:
- Leiden ist nicht nur körperlich, sondern umfasst auch seelische, soziale und spirituelle Dimensionen.
- Dieses Konzept prägt bis heute Palliativmedizin, Palliative Care, Pflege und Seelsorge.
- Medizinische Standards:
- Einführung und systematische Anwendung moderner Schmerztherapie (Morphineinsatz ohne Stigmatisierung).
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit (Ärzt:innen, Therapie, Pflege, Seelsorge, Sozialarbeit).
- Akademisierung:
- Cicely Saunders trug dazu bei, dass Palliative Care ein wissenschaftlich anerkanntes Fachgebiet wurde.
- Ihr Wirken führte zu Lehrstühlen, Curricula und internationalen Fachgesellschaften (z. B. EAPC, DGP in Deutschland).
- Ethik & Haltung:
- Ihre Arbeit veränderte den gesellschaftlichen Blick auf Sterben und Tod.
- Sie betonte Würde, Respekt und individuelle Begleitung bis zuletzt.
Krankengymnastik / Physiotherapie in der Palliativen Versorgung
- Cicely Saunders hat Physiotherapie nie explizit als „Krankengymnastik“ herausgehoben, aber in ihren Schriften und Vorträgen wird körperliche Bewegung, Mobilisation und Linderung durch physische Zuwendung als Teil des interdisziplinären Ansatzes betont.
- In der Entwicklung des St. Christopher’s Hospize war Physiotherapie integraler Bestandteil:
- Förderung von Beweglichkeit trotz Erkrankung
- Linderung von Atemnot (z. B. durch Atemtherapie)
- Unterstützung bei Alltagsfunktionen (Transfer, Aufstehen, Gehfähigkeit)
- Entspannung, Berührung, Körperarbeit als Teil des ganzheitlichen Verständnisses von Total Pain.
- Sie verstand Pflege, Sozialarbeit, Seelsorge und auch körperorientierte Therapien (Physio, Körperarbeit, Lagerung, Atemtherapie) als gleichwertige Bausteine.
Auch die DGP-Leitlinien greifen diesen Gedanken später auf:
Physiotherapie ist Teil von Symptomkontrolle und Lebensqualitätsförderung.
Grundgedanke zur Schmerztherapie
Schmerzen frühzeitig behandeln, bevor sie eskalieren.
- Dies führte zur Etablierung von regelmäßigen, prophylaktischen Gaben von Analgetika nach festem Zeitschema („by the clock“) anstatt nur „bei Bedarf“.
- Motto: „Give drugs by the clock, not by the needle.“ → also kontinuierlich, nicht erst, wenn der Schmerz schon unerträglich ist.
- Sie betonte: Schmerzfreiheit ist Grundvoraussetzung, um am Leben teilhaben zu können.
- Auch spirituelle und psychische Schmerzen müssen erkannt und „behandelt“ werden – oft in Kombination mit körperlicher Schmerztherapie.
Zusammenfassung (Leitsätze, die auch heute noch gelten)
- „Pain is not just physical – it is total.“
- „Schmerzen sollen behandelt werden, bevor sie entstehen – nicht erst, wenn sie quälend geworden sind.“
- „Geben Sie Medikamente regelmäßig, nicht nur bei Bedarf.“
- „Schmerzfreiheit ermöglicht Leben – auch im Sterben.“
Zitat:
„You matter because you are you, and you matter to the end of your life. We will do all we can not only to help you die peacefully, but also to live until you die.“
„Du bist wichtig, weil du du bist, und du bist wichtig bis zum letzten Augenblick deines Lebens. Wir werden alles tun, nicht nur, um dir ein friedliches Sterben zu ermöglichen, sondern auch, damit du bis zuletzt leben kannst.“
Cicely Saunders